Wie verändert sich das Gehirn durch die Mutterschaft?
Neue Forschungsgruppe von Silvana Valtcheva untersucht die Neuroplastizität im mütterlichen Gehirn
Am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung gibt es eine neue Forschungsgruppe, die sich mit den Veränderungen im Gehirn während der Zeit nach der Geburt beschäftigt. Unter der Leitung von Silvana Valtcheva erforscht die Gruppe, wie sich das Gehirn während des Übergangs zur Mutterschaft anpasst und welche Auswirkungen dies auf das Verhalten und die Physiologie hat.

Die Forschungsgruppe „Postpartum Neurocircuits“ konzentriert sich auf die neuronalen Mechanismen, die diesen dynamischen Veränderungen im Gehirn während und nach der postpartalen Phase zugrunde liegen. Die Forschenden untersuchen an stillenden Tieren, wie das Gehirn auf Signale der Nachkommen reagiert und wie diese Informationen in neuronale Schaltkreise integriert werden.
"Wir wollen verstehen, wie sich das Gehirn durch Erfahrungen verändert und wie sich dies auf das Verhalten und die Physiologie auswirkt", sagte Dr. Valtcheva. "Die postpartale Phase ist ein einzigartiges Zeitfenster, um die massiven Umgestaltungen des Gehirns zu untersuchen, und wir hoffen, Einblicke in die neuronalen Mechanismen zu gewinnen, die diese Veränderungen ermöglichen und aufrechterhalten."
Die Forschenden werden eine Kombination aus Beobachtung des Verhaltens, Elektrophysiologie und Hormonanalyse einsetzen, um die neuronalen Schaltkreise zu untersuchen, die in der postpartalen Phase eine Rolle spielen. Außerdem werden sie erforschen, wie sich die neue Rolle auf die Bedürfnisse der Mutter auswirkt, beispielsweise in Bezug auf Essen, Schlafen und Stressreaktionen.
Die Forschungsgruppe wird durch das Lise-Meitner-Programm der Max-Planck-Gesellschaft gefördert, eine renommierte Initiative zur Förderung herausragender Wissenschaftlerinnen in der frühen Karrierephase. Das Programm zielt darauf ab, den Aufstieg von Frauen in der Wissenschaft zu fördern und ihren Anteil in Führungspositionen von Forschungseinrichtungen zu erhöhen.
"Ich freue mich sehr, Teil der MPI-Gemeinschaft zu sein", sagte Dr. Valtcheva. "Die Atmosphäre der Zusammenarbeit und Unterstützung am Institut ist perfekt für meine Forschung, und der Wechsel zum MPI war für mich eine logische Entscheidung."
Über Silvana Valtcheva
Silvana Valtcheva studierte an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris, wo sie 2016 im Gebiet der Neurowissenschaften promovierte. Nach ihrer Postdoc-Forschung an der New York University School of Medicine wurde sie 2022 zur Emmy-Noether-Gruppenleiterin an der Universität zu Köln ernannt. 2025 kam sie als Lise-Meitner-Gruppenleiterin an das Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung.