Neuronale Schaltkreise steuern den Stoffwechsel und die Nahrungsaufnahme
Neuer Review in Science veröffentlicht
Die Zahl der übergewichtigen und fettleibigen Menschen nimmt ständig zu. Für sie besteht ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten, die mit Adipositas assoziiert sind, wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und neurodegenerative Erkrankungen. Da der Stoffwechsel im Körper zentral vom Gehirn gesteuert wird, ist es wichtig, die grundlegenden neurobiologischen Mechanismen zu verstehen und zu wissen, wie Veränderungen in diesen Bahnen die Entstehung von Adipositas und das Auftreten von Adipositas-assoziierten Erkrankungen beeinflussen. Ziel ist es, therapeutische Interventionen für diese weit verbreiteten Erkrankungen zu entwickeln.
Jens Brüning und Henning Fenselau diskutieren in einem gemeinsamen Review-Artikel in Science die jüngsten Fortschritte im Verständnis der Neurobiologie, die der Regulation der Nahrungsaufnahme, des Energiehaushalts und des Glukosestoffwechsels zugrunde liegt. Sie beschreiben die verschiedenen Nervenzellpopulationen im Hypothalamus sowie deren neuronale Verschaltungen im Gehirn, die eine entscheidende Rolle in dieser Regulation einnehmen. Außerdem beschreiben sie, wie dieses neue Wissen zur Entwicklung neuer Therapien gegen Fettleibigkeit und Stoffwechselkrankheiten geführt hat und weiterhin führen wird.